Die Schweiz – oder die Kunst der Abhängigkeit

Die Schweiz – oder die Kunst der Abhängigkeit

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Joëlle Kuntz
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Wo steht die Schweiz im 21. Jahrhundert? In diesem Essay geht Joëlle Kuntz als Journalistin den Gründen für das Unbehagen nach, das sich rund um den Begriff der nationalen Unabhängigkeit entwickelt hat. Weshalb appellieren wir an sie? Weshalb wandelt sich das Gefühl der Sicherheit, das sie uns ehedem vermittelte, in Unsicherheit? Weshalb erscheint uns die Unabhängigkeit, einengend wie sie sich darbietet, eher als Belastung denn als Kraftquelle und Hilfe? Kuntz ordnet die schweizerische Unabhängigkeit ein in ihr geschichtliches und geografisches Umfeld. Sie legt dar, wie sich die Spannung zwischen moralischer Unabhängigkeit und praktischer Abhängigkeit entwickelte. Schliesslich zeigt sie die Stärken der Schweiz auf: einen pragmatischen Umgang mit der Abhängigkeit, die Fähigkeit des Zusammenlebens, ihre Gabe des Verhandelns, der Föderalismus und die Offenheit für Vielfalt, ihre vertiefte Kenntnis der Weltwirtschaft, der Forschung und der Dienstleistungswirtschaft und plädiert dafür, dass defensives Denken einer Bejahung der Interdependenz Platz macht.

Details

Seitenanzahl: 120
Format 15 x 22 cm
Buch, Broschiert
ISBN: 978-3-03823-908-6
Erscheinungsdatum 01.08.2014

«Wo steht die Schweiz im 21. Jahrhundert? Weshalb appellieren wir an die nationale Unabhängigkeit? Weshalb wandelt sich das Gefühl der Sicherheit. Das sie uns ehedem vermittelte, in Unsicherheit? Weshalb erscheint uns die Unabhängigkeit eher als Belastung denn als Hilfe? Die Autorin ordnet die schweizerische Unabhängigkeit ein in ihr geschichtliches und geografisches Umfeld.» NIKE Bulletin, 2017/01-02

«Die Autorin geht dabei auf eine Vielzahl von Aspekten ein, vom Fluch und Segen der politischen Flüchtlinge, von den Freuden und Leiden des Bankgeheimnisses bis zum Selbstverständnis der Schweiz als Friedensinsel im stürmischen 20. Jahrhundert. Gelegentlich mäandert der Essay allzu feuilletonistisch durch Zeit und Raum, doch gibt Kuntz ihren Mitbürgern, aber auch den ausländischen Lesern, eine Vielzahl anregender Überlegungen zu den Perspektiven der Schweiz mit auf den Weg.» Burkard Steppacher, Portal für Politikwissenschaft, 9. April 2015

«Die für unser Land existenziellen Fragen lauten: Wie viel Unabhängigkeit erträgt die Schweiz? Wie viel Abhängigkeit ermöglicht der gesellschaftliche Zusammenhalt des Landes? Es ist keine Historikerin, die kürzlich unaufgeregt und jenseits aller Ideologien auf solche zentralen Fragen Antworten gesucht hat. ‹Die Schweiz – oder die Kunst der Abhängigkeit› heisst das schmale, im NZZ-Verlag erschienene Bändchen der Westschweizer Journalistin Joëlle Kuntz.» René Lüchinger, Blick, 7. und 8. April 2015

«Denn in Wirklichkeit war diese Geschichte ein stetiges Streben nach der optimalen Mischung aus Unabhängigkeit und Abhängigkeit. Dabei hat es die Schweiz zu einiger Meisterschaft (im französischen Original «Génie») gebracht, bei aller unvermeidlichen Abhängigkeit leidlich unabhängig zu bleiben. Kuntz plädiert dafür, dieses equilibristische Kunststück auch in Zukunft zu wagen – weil die Schweiz anders gar nicht überleben kann.» Maja Wyss, Bilanz, 9. Januar 2015

«In acht Kapiteln beleuchtet Kuntz das Verhältnis der Schweiz zum Ausland, der schwierige Weg zwischen gegebener Abhängigkeit auf der einen und Autonomie und Neutralität auf der anderen Seite. Joëlle Kuntz erlaubt sich auch pointierte Aussagen und gelegentlich einen Seitenhieb. Die Lektüre bringt manch ein Aha-Erlebnis.» Schweizer Revue, Oktober 2014

«Die welsche Journalistin Joëlle Kuntz rechnet in ihrem neuen Buch mit den überholten Mythen der Vergangenheit ab. Historisch gesehen war die Schweiz kein Sonderfall. Gerade die alten Eidgenossen haben ihre Unabhängigkeit bewahrt, indem sie ganz bewusst auch die für sie nützlichen Abhängigkeiten gepflegt haben. Der 'Sonderfall Schweiz' ist ein Produkt des Zweiten Weltkriegs und vor allem des Kalten Krieges. In der Weltordnung des 21. Jahrhunderts hingegen hat er sich überlebt.» Philipp Loepfe, watson.ch, 6. Oktober 2014

«Sie plädiert dafür, in der älteren und jüngeren Vergangenheit die externen Verbindungen, die Rolle internationaler Konstellationen und die erfolgreichen Arrangements besser wahrzunehmen. Statt sich ganz auf ein Ideal der Unabhängigkeit zu fixieren und unvermeidliche Einbussen als Schmach zu beklagen, gelte es, Abhängigkeiten zu akzeptieren, sie aber zu gestalten. Der Essay könnte dazu beitragen, die Debatte über die Stellung und die Eigenart der Schweiz zu entkrampfen». Christoph Wehrli, Neue Zürcher Zeitung, 14. Oktober 2014

«Unter dem Titel ‘Die Schweiz oder die Kunst der Abhängigkeit’ erzählt Kuntz faktenreich und unverblümt die Geschichte der schweizerischen Aussenpolitik. Dabei wird deutlich: Die kluge Anpassung dominerte die sture Durchsetzung bei weitem». Katja Gentinetta, Aargauer Zeitung (Nordwestschweiz), 21. August 2014


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Autor/in

Joëlle Kuntz, im Kanton St. Gallen geboren, gehört heute zu den führenden Journalisten der Westschweiz. Berufliche Stationen waren: «Radio suisse romande», «La Liberté» (Freiburg), «L'Impartial» (Neuenburg), «L'Hebdo», «Le Nouveau Quotidien» (stellvertretende Chefredaktorin), «Le Temps» (Leiterin der Rubrik Opinions mit Gastautoren). Heute pensioniert schreibt sie weiterhin Gastkolumnen zu historischen Themen für «Le Temps». Zahlreiche Publikationen, u. a. auf Deutsch «Schweizer Geschichte – einmal anders» (2009).

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