Der Jurakonflikt
Eine offene Wunde der Schweizer Geschichte
Christian Moser
Der ausgewiesene Jurakenner Christian Moser legt die erste umfassende Darstellung des Jurakonflikts vor und zeigt, wie der Separatist Marcel Boillat für die «Befreiung» seiner jurassischen Heimat vor nichts zurückschreckte.
Die Geschichte, die 1979 zur Entstehung des Kantons Jura führte, war eine bewegte. Der Wiener Kongress 1814/15 schlug das Gebiet des heutigen Kantons Jura und des Berner Juras dem Kanton Bern zu. Damals ahnte kaum jemand, dass damit ein jahrzehntelanger Konflikt losgetreten würde, der bis heute aktuell ist. Die Separatistenbewegung und ihre Jugendorganisation Béliers sorgten für ständige Provokationen. Die bernische Obrigkeit reagierte während Jahren mit verbaler und oft auch polizeilicher Unerbittlichkeit. In den 1960er-Jahren trat eine Terrorgruppe mit den Namen Front de Liberation Jurassien (FLJ) auf. Mit Anschlägen auf Militärdepots, Brandanschlägen auf Bauernhäuser und Sprengstoffattacken verbreitete der FLJ Angst und Schrecken. Hauptakteur war der Weinhändler Marcel Boillat.
Sehen Sie sich den Buchtrailer auf youtube anDetails
Seitenanzahl: 200
Abbildungen: 15
Format 15 x 22 cm
Buch, Gebunden
ISBN: 978-3-03810-463-6
Erscheinungsdatum 18.09.2020
Livestream mit Christian Moser vom 3.11.2020 ansehen, gesendet aus dem Verlagsbüro aus (youtube)
Rezensionen
«Jetzt liegt aus der Feder des Journalisten Christian Moser erstmals eine umfassende Darstellung des Jurakonflikts in deutscher Sprache vor, die Boillat ins Zentrum stellt und Gelegenheit bietet, über den Anteil der Gewaltakte und die zahlreichen in dieser neuen Publikation ausführlich dokumentierten Provokationen der Béliers im Prozess der kantonalen Verselbständigung nachzudenken.» Georg Kreis, NZZ, 09.01.2021
«Vom Buch «Der Jurakonflikt» darf keine umfassende Gesamtschau über jegliche Aspekte der komplexen Geschichte um die Entstehung des Kantons Jura erwartet werden. Die akribische Recherche Mosers – von Gerichtsakten über Ratsprotokolle bis hin zu Interviews mit Boillat in seinem Exil in Spanien –, lässt die Leser aber in die polarisierende und bisweilen explosive Stimmung im Nordwesten der Schweiz eintauchen, die bis heute nachhallt.» Claudio Kuster und Lukas Leuzinger, napoleonsnightmare.ch, 29.12.2020
«Der Wert des Buchs liegt vor allem darin, dass Moser aus persönlicher Bekanntschaft mit Boillat und anderen Akteuren im Jurakonflikt eine plastische Vorstellung von den Ereignissen gewonnen hat. Deshalb wird manches, worüber wir als deutschsprachige Berner den Kopf schütteln, aus der blossen Erzählung heraus verständlich. Minutiös listet er sodann alle Aktionen des FLJ und der Béliers auf und benennt die politischen und strafrechtlichen Folgen. In dieser Beziehung hat er ein nützliches Nachschlagewerk geschaffen.» Tobias Kaestli, Berner Zeitschrift für Geschichte, Nr. 4/20
«Der ehemalige Bund-Redaktor und Radiomacher Christian Moser verknüpft mit feiner Feder die Fäden: von den Täufern auf ihren Höfen zu Boillats Flucht aus dem Gefängnis, vom Wiener Kongress 1815, als die Region bernisch wurde, bis zu Edith Piafs Non, je ne regrette rien.» Lea Haller, NZZ Geschichte, 2.12.2020
«Der Jurakonflikt ist nicht arm an Skurrillitäten. (…) Was manchmal klingt wie ein Schweizer Krieg der Knöpfe, sorgte immer wieder für Gewalt und mündete 1974 in einer Volksabstimmung im Jura. (…) Insgesamt ist Mosers Buch ein Augenöffner, der eine Region beleuchtet, deren jüngere Geschichte zu Unrecht bisher in keinem deutschsprachigen Buch beleuchtet wurde.» Marc Engelhardt, ‘Andruck’ in Deutschlandfunk, 30.11.2020 (Beitrag anhören)
«Ein verblassendes Stück Zeitgeschichte anschaulich festgehalten.» Oltner Tagblatt, 13.11.2020
«Das Buch ist in zwölf Kapitel gegliedert, geschrieben in einem leichtfüssigen und dank Mosers Sachkenntnis fesselndem Stil. (…) Wer auf kurzweilige Weise den Jurakonflikt nochmals Revue passieren möchte, und zwar bis zu seinen Wurzeln im Jahr 999, ist mit dieser kenntnis- und anekdotenreichen Chronik gut bedient.» Bruno Rudolf von Rohr, Programmzeitung, November 2020
«Es ist eine starke Idee, den komplexen Jurakonflikt am konkreten Fall einer einstigen Galionsfigur aufzurollen. Weil der später als ‹terroriste suisse› geadelte Boillat schnell auf dem harten Boden der Realität landete, läuft Moser auch nicht Gefahr, die separatistische Unabhängigkeitsbewegung und ihre Verfechter allzu sehr zu überhöhen.» Stefan von Bergen, Berner Zeitung, 25.9.2020